
Das Rätsel der Scribeclava
KRYPTOLOGIE
Kryptologie
Seit meiner Kindheit begeistern und faszinieren mich Techniken, Methoden, Verfahren und Systeme zur Codierung und Decodierung von Nachrichten. Als ausgemachter Hobby-Kryptologe möchte ich meine Möglichkeiten hier nutzen, um auch Ihnen meine verehrten Leserinnen und Leser mein Steckenpferd etwas näher zu bringen.
Begriffsklärung und Einordnung
Der Begriff Kryptologie setzt sich aus kryptós (griechisch κρυπτός „verborgen“) und dem altgriechischen Ausdruck lógos (maskulin; griechisch λόγος lógos „Sinn“) zusammen, es handelt sich folglich um die Lehre vom verborgenen oder zu verbergenden Sinn.
Fälschlicherweise werden die beiden Begriffe Kryptologie und Kryptografie bisweilen synonym verwendet.
Kryptographie und Kryptoanalyse: Teilgebiete der Kryptologie
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Kryptographie bedeutet Geheimschrift und ist ursprünglich die Wissenschaft der Verschlüsselung von Information. Heute befasst sie sich auch allgemein mit dem Thema Informationssicherheit, also der Konzeption, Definition und Konstruktion von Informationssystemen, die widerstandsfähig gegen Manipulation und unbefugtes Lesen sind.
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Die Kryptoanalyse ist damit das „Gegenstück“ zur Kryptographie. Beide sind Teilgebiete der Kryptologie.

Das Verschlüsseln und Entschlüsseln von Daten ist heute in aller Munde. Denken Sie an kryptologische Hashfunktionen, digitale Signaturen oder Kryptowährungen. Und dabei ist Kryptologie keineswegs eine Erfindung der Moderne!
Kryptologie: Schon seit über 4000 Jahren
2000 v. Chr. verwendeten ägyptische Schriftgelehrte für bestimmte Grabinschriften spezielle Hieroglyphen, was als erste schriftlich dokumentierte Kryptographie gewertet werden kann. In den nachfolgenden Jahrhunderten spielte die Kryptologie mit ihren Unterarten eine wichtige geschichtliche Rolle. Insbesondere in Kriegen entschied sie über Sieg oder Niederlage. Eine besondere Bedeutung kommt ihr im zweiten Weltkrieg zu, in der das Knacken der deutschen Enigma durch die Alliierten einen entscheidenden Anteil an dem Sieg über die Deutschen beitrug. Wirklich in den Blick der Wissenschaft ist die Kryptologie aber erst in den 1970er Jahren gerückt. Damals veröffentlichten Ralph Merkle, Whitfield Diffie und Martin Hellman die ersten Forschungsarbeiten zur Public-Key-Kryptographie. Davor wurden alle Ergebnisse in diesem Bereich geheim gehalten. Heutzutage bieten sämtliche Universitäten mit einer Informatikfakultät auch Vorlesungen im Bereich der Kryptologie. Darin lernt man unter anderem die typischen kryptografischen Verfahren und wie man sie brechen kann. Wie bei allen Themen, sollte für ein Besuch einer Kryptologie-Vorlesung ausreichend mathematisches Hintergrundwissen vorhanden sein.
Herzlichst, Ihr